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AHO Aktuell - 15.06.2007

Kontakt zu Mäusen meiden +++ Wieder Fälle von Hanta-Viruserkrankungen in Bottrop


Bottrop (aho) - In den letzten Monaten sind in Bottrop fünf
Infektionsfälle mit Hanta-Viren aufgetreten. Das Gesundheitsamt der
Stadt Bottrop warnt die Bevölkerung noch einmal ausdrücklich vor
dieser Krankheit, die eigentlich überwiegend in Asien und Russland
vorkommt.

Zunehmend greife die Infektion auch auf Europa über, so
Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Erkrath. Es sind überwiegend ländliche
Regionen, auch von Großstädten, betroffen. Dies läge offenbar an der
Verbreitung von verschiedenen Mäusearten und Ratten in Städten und
besiedelten Bereichen. Die mit dem Virus behafteten Nager scheiden den
Krankheitserreger über Speichel, Urin und Kot aus. Der Mensch
infiziert sich im Kontakt mit diesen Ausscheidungen zum Beispiel über
Erdreich und Staub, atmet die Stäube ein oder nimmt sie über
verschmutzte Hände auf.

In vielen Fällen verläuft die Erkrankung ohne Symptome und wird
zufällig durch Blutuntersuchung nachgewiesen. Bei akutem Auftreten,
wie in den hier in Bottrop bekannt gewordenen Fällen, tritt plötzlich
hohes Fieber auf, Niere und Lunge werden beteiligt und es besteht ein
mehr oder weniger starkes Krankheitsgefühl. Alle Patienten befanden
sich im Krankenhaus, alle sind wieder genesen. Die Krankheit kann aber
auch wegen der Nieren- oder Lungenbeteiligung im schweren Fall zum
Tode führen.

Die bisher bekannt gewordenen Krankheitsfälle in diesem Jahr betreffen
Menschen, die im ländlichen Teil von Bottrop mit Waldnähe leben. Da
verschiedene Mäusearten infiziert sein können und Mäuse überall in
Haus, Hof, Schuppen und Garten ihren Lebensraum haben, besteht
Infektionsgefahr für jeden, der in diesen Räumen aufräumt, fegt und
damit Staub frei setzt, der Krankheitserreger enthalten kann.

Daher wird empfohlen, staubige und schmutzige Arbeiten in Schuppen,
Gartenhäuschen, Kellern, Ecken und Winkeln von Gärten mit einem
geeigneten Mundschutz durchzuführen. Gleichzeitig werden geeignete
Handschuhe empfohlen. Gartenhandschuhe aus Stoff, zum Teil auch aus
Leder, sollten regelmäßig gewaschen werden. Der Mundschutz aus Papier,
wie er im Krankenhaus verwendet wird, ist in jeder Apotheke in
Einzelpackung erhältlich und nicht teuer. Grundsätzlich gilt, Haus,
Hof und Garten, Keller und Nebengebäude möglichst frei von Mäusen zu
halten.

Amtsarzt Dr. Erkrath erinnert auch daran, dass mit Beginn der Herbst-
und Winterzeit bekanntermaßen auch die Erkältungskrankheiten,
sogenannte grippale Infekte sowie unter Umständen auch die echte
Virusgrippe zunehmen. Diese Jedermann bekannten, meist banalen
Infektionskrankheiten, gehen häufig auch mit höherem Fieber einher.

Wenn bei Fiebereintritt die üblichen Erkältungsbeschwerden nicht
auftreten, sollte immer der Hausarzt aufgesucht werden. Er kann im
Einzelfall durch Blutuntersuchung bei Verdacht auf
Hanta-Virusinfektion den Nachweis führen und eine
Krankenhauseinweisung vornehmen.



 



 

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