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AHO Aktuell - 16.06.2007

Drei Fälle von Hantavirus-Infektionen in Dormagen


Neuss (aho) - In Dormagen sind in den letzten Monaten erneut drei
Personen an einer Hantavirus-Infektion erkrankt. Das teilt das
Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss mit. Bereits 2004 und 2005
waren in Dormagen insgesamt vier Hantavirenfälle bekannt geworden.

Das Reservoir von Hantaviren sind wildlebende infizierte Mäuse, die
das Virus über Speichel, Kot und Urin ausscheiden. "Der Mensch
infiziert sich in der Regel durch die Inhalation erregerhaltigen
Staubes, selten auch durch Nagertierbisse. Eine Übertragung von Mensch
zu Mensch ist aber nicht möglich", betonte Kreisgesundheitsdezernent
Karsten Mankowsky.

Dennoch ist eine Hantavirus-Infektion keine harmlose Erkrankung. Die
Krankheit verläuft grippeähnlich. Nach einer Ansteckungszeit von
einer bis fünf Wochen kommt es bei Erkrankung zu hohem Fieber,
Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. In der Folge werden häufig
Bauch-, Lenden- und Rückenschmerzen angegeben. Vier bis zehn Tage
nach Krankheitsbeginn kann auch Nierenversagen eintreten. In
Ausnahmefällen sind lebensbedrohliche Blutungsneigungen möglich.

"Die drei in Dormagen betroffenen Personen werden nicht mehr stationär
behandelt, ihnen geht es den Umständen entsprechend gut", sagte Dr.
Michael Dörr, Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Bundesweit ist in diesem Jahr eine deutliche Zunahme an
Hantavirus-Infektionen zu beobachten. In diesem Jahr wurden bereits
426 Fälle gemeldet, davon 25 in Nordrhein-Westfalen. Das sind bereits
sechsmal so viele Infektionsfälle wie im Vorjahreszeitraum (72). Für
die beobachtete Infektionshäufung vermuten die Experten auch die
Zunahme der für die Übertragung verantwortlichen Nagetierpopulation
infolge eines milden Winters.

Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, sollen keine lebenden
oder toten Mäuse oder Ratten berührt werden. Bei Arbeiten, bei denen
ein Kontakt mit Mäusen oder deren Ausscheidungen zu befürchten ist,
beispielsweise in Kellern, Scheunen, Schuppen, wird vom
Kreisgesundheitsamt empfohlen neben Handschuhen möglichst einen
Mundschutz zu tragen.



 



 

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