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AHO Aktuell - 20.06.2007

500.000 ausgesetzte Vierbeiner jährlich +++ Bello und Stubentiger als Wegwerfartikel?


Bonn (aho) - Die Schildkröte ist den Kindern zu langweilig, der
unerwartete Katzennachwuchs macht viel Arbeit, aus dem süßen
Hundewelpen wurde ein ungestümer Rüde: Mehr als eine halbe Million
Haustiere werden jedes Jahr in Deutschland ausgesetzt, meist kurz vor
der Ferienzeit, die bereits Ende Juni in Nordrhein-Westfalen beginnt.
Dies teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn mit
und appellierte an Tierhalter, vor dem Urlaub eine geeignete
Unterkunft für ihren Vierbeiner zu organisieren.

Viele verstoßene Haustiere verenden qualvoll auf Straßen, an
Raststätten oder im Wald. "Dieses verantwortungslose Vorgehen
verstößt gegen das Tierschutzgesetz und kann mit bis zu 25.000 Euro
Strafe geahndet werden", so DJV-Präsident Jochen Borchert. Das Leid
ende aber nicht an der Straße, betonte Borchert. Ausgesetzte
Vierbeiner übten in der Natur einen enormen Räuberdruck auf Singvögel
oder Kleinsäuger aus. Beispiel Katzen: Mehr als zwei Millionen
verwilderte Stubentiger gibt es inzwischen in Deutschland. Diese
töten allein in der Brut- und Aufzuchtzeit von April bis August etwa
eine Million Kaninchen und Hasen sowie sechs Millionen Singvögel.
Diese Zahlen basieren auf wissenschaftlichen Ergebnissen von über
einem Dutzend seriöser Studien, die der DJV ausgewertet hat.

Ausgesetzte Hunde töten im Überlebenskampf auch größere Wildtiere.
Besonders anfällig gegen Attacken sind junge wehrlose Rehkitze, die
in den nächsten Wochen in Wald und Flur zur Welt kommen, so der DJV.



 



 

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