Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 22.06.2007

Erneut Fuchs-Räude in Leverkusen +++ Hunde anleinen und auf Wegen führen


Leverkusen (aho) In der vergangenen Woche fiel einem Jäger in
Leverkusen - Hitdorf ein Fuchs mit einer nahezu haarlosen Lunte auf.
Der Fuchs setzte sich ständig hin, kratzte sich und hatte die
natürliche Scheu verloren. Der Jäger erlegte den Fuchs und brachte
ihn zum Leverkusener Veterinäramt. Das Tier wurde auf Tollwut und auf
Räudemilben untersucht. Die Tollwutuntersuchung verlief negativ,
während die Untersuchung auf den Milbenbefall den Verdacht auf Räude
erhärtete, teilte das Veterinäramt der Stadt Leverkusen mit.

Bereits im Frühjahr des Jahres waren in Leverkusen - Schlebusch und
Steinbüchel Füchse mit Räude festgestellt worden. Die Tiere wurden
aufgrund ihrer großflächigen haarlosen Stellen und des veränderten
Verhaltens von den Jägern erlegt.

Bei der Räude handelt es sich um eine Erkrankung durch Milben aus der
Familie der Sarcoptes. Die weiblichen Milben sind etwas größer als
die männlichen Tiere und erreichen ca. einen halben Millimeter Größe.
Die Gradmilben dringen in die Unterhaut von Tieren oder Menschen ein.
Sie verursachen im Unterhautgewebe durch Grabgänge starken Juckreiz.
In den Gängen legen sie Eier ab, aus denen dann Larven schlüpfen.
Neben dem Juckreiz, der wiederum zu Hautrötungen und
Schuppenbildungen bis hin zu dicken Krusten führt, ist ein
großflächiger Haarausfall für die Räude charakteristisch. Die Tiere
magern ab und verlieren ihre Scheu.

Die Erkrankung tritt besonders bei Füchsen auf, kann aber auch andere
Tiere und den Menschen befallen. Die Übertragung der Milben erfolgt
vornehmlich durch Kontakt. Fallen die Milben vom Fuchs ab, so
überleben sie ca. ein bis zwei Wochen, wobei sie besonders
empfindlich gegen direkte Sonneneinstrahlung sind.

Der Amtstierarzt rät dringend dazu, keine Wildtiere anzufassen und
Hunde nicht unkontrolliert laufen zu lassen. Die Hunde müssen sich
ständig im Einflussbereich der Halter befinden, d.h. die Hundehalter
müssen immer sehen können, was ihre Tiere machen und womit sie
Kontakt bekommen. Die Hundebesitzer sollten ihre Hunde insbesondere
im Wald und auf Freiflächen nur angeleint bzw. nur auf den Wegen
laufen lassen.

Bei Menschen kommt es durch die Sarcoptesmilbe zum Krankheitsbild der
sogenannten Krätze, die auch Skabies genannt wird. Auch bei Menschen
graben die Milben Gänge unter die Haut, wobei oft erst bis zu einem
Monat nach dem Erstbefall deutliche Reaktionen auftreten.

Wird verstärkter Juckreiz bei Tieren beobachtet werden, sollte
umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Milbenbefall lässt sich
bei frühzeitigen Maßnahmen gut medikamentös behandeln.





 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de