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AHO Aktuell - 26.07.2007

Dreck, Gestank, Exkremente: 67 Hunde aus katastrophaler Haltung befreit


Flensburg / Taarstedt (aho) - Tierschützer haben 67 Hunde aus einem
Haus und von einem Grundstück in Taarstedt bei Schleswig geborgen. Die
Tiere waren zum Teil in engen verkoteten Flugboxen und verdreckten
Bretterverschlägen eingepfercht. Mieterin und Hundezüchterin Bettina
R. (47) lebte seit zweieinhalb Jahren in dem Haus, in dem sie auch
eine Katze, drei Papageien und drei Aquarien mit Fischen beherbergte.

Das Haus ist eine Katastrophe", zitiert das Flensburger Tageblatt die
Vermieterin Susanne H. Sie spricht gegenüber der Zeitung von
verschimmelten Wänden, die durch einen nicht reparierten
Wasserschaden entstanden sind, vermüllten Räumen, einer Küche, die
aussieht wie eine unaufgeräumte Garage und Hundezwingern im
Wohnzimmer, das zusätzlich als Vogelkäfig dient. Außerdem sorgt Urin
an den Wänden für einen beißenden Geruch im ganzen Haus. Seit Anfang
des Jahres geht H. gerichtlich gegen ihre Mieterin vor, außerdem
häuften sich Beschwerden über die Hundezüchterin beim Ordnungsamt und
Kreisveterinär Volker Jaritz. Laut Zeitungsbericht kritisierten viele
Hundekäufer, dass sie für ihre erworbenen Welpen keine Papiere von R.
bekamen. Die Staatsanwaltschaft ordnete schließlich die
Hausdurchsuchung an. Die Tiere, die R. in ihrem Haus hielt, wurden
beschlagnahmt.

Die Tierschützer vor Ort beklagen insbesondere den katastrophalen
Gesundheitszustand der Tiere: Ein Teil der Tiere ist verwahrlost, sie
haben Würmer, Milben und Pilzinfektionen, ihre Augen sind
zugeschwollen.

Bettina R. glaubt dagegen an eine Intrige ihrer Vermieterin. "Der
Termin der Razzia war genau geplant. Ich bin gerade dabei, umzuziehen,
deshalb sieht es bei mir so aus. Die Tiere sind bis auf zwei, drei in
einem einwandfreien Zustand."

Der Deutsche Tierschutzbund verweist in diesem Zusammenhand auf das
Phänomen des "Animal hoarding". Unter einem "Animal hoarder" versteht
man einen Menschen, der Tiere in einer großen Anzahl pathologisch
sammelt, diese aber nicht angemessen versorgt (Futter, Wasser,
Hygiene, Pflege, tierärztlich Versorgung). Die Unterkunft vieler
Animal Hoarder ist unhygienisch, oft verdreckt mit Exkrementen der
Tiere, anderen Müll und zum Teil liegen sogar tote und verwesende
Tierkadaver herum.



 



 

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