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AHO Aktuell - 19.09.2007

Tierärzte warnen vor Zecken im Spätsommer und Herbst +++ Absammeln unzureichend


Frankfurt am Main (aho) - Welcher Hundehalter freut sich nicht über
die sonnigen Tage im Herbst oder Spätherbst. Dann macht der
Spaziergang durch Wiesen, Felder und Wälder ohne die Sommerhitze erst
richtig Spaß. Doch das kann schlimme Folgen für Herr oder Hund haben.
Und zwar dann, wenn sie von Zecken befallen und gestochen werden.
Hierauf weist Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident des Bundesverbands
Praktizierender Tierärzte (bpt) ausdrücklich hin und empfiehlt deshalb
für Mensch und Hund einen wirkungsvollen Schutz.

Waldspaziergänger und Pilzsammler besonders gefährdet

Hierzu braucht der Pilzsucher noch nicht einmal querfeldein zu
streifen. Die gefährlichen Vampire lauern bereits an den Wegrändern
auf ihr Blutopfer, auf Sträuchern und Grashalmen. Unbemerkt nutzen sie
den Moment des Vorbeistreifens, der kurzen Berührung des Halms und
schon krallen sie sich an dem Mensch oder Hund fest. Wenig später
beginnen sie mit ihrer Blutmahlzeit und übertragen dabei häufig die
gefährlichen Erreger der Borreliose, der Hundemalaria, der Anaplasmose
und der Ehrlichiose sowie FSME-Viren. Während der Mensch nicht an der
Hundemalaria erkrankt, kann er sich gegen die Frühsommer -
Meningoenzephalitis (FSME) - sie verursacht zum Teil schwere
Hirnhautentzündungen - durch eine Impfung schützen. Bei Hunden sind
die Besitzer trotz Tierliebe leichtsinniger. So wird nur etwa jeder 5.
Hund, wie Dr. Hans-Joachim Götz betont, vor den Zecken und damit vor
den gefährlichen Erregern, z.B. der Hundemalaria, der Anaplasmose und
Ehrlichiose, geschützt. Diese bewirken schwere Infektionskrankheiten.
So erkranken allein Deutschland jedes Jahr etwa 3.000 bis 4.000 Hunde
an der Hundemalaria. Sie ist eine sehr schwere Infektionskrankheit,
die unbehandelt in der Regel tödlich endet.

Absammeln der Zecken - kein sicherer Schutz

Das Absammeln der Zecken nach jedem Spaziergang gilt ebenfalls nicht
als sichere Methode, die Übertragung der gefährlichen Erreger zu
verhindern. Der Grund: Junge Zecken, die sogenannten Nymphen, sind in
der Regel viel zu klein, um im Fell eines Hundes rechtzeitig vor der
Erregerübertragung erkannt zu werden. Erst Tage nach dem Beginn der
Blutmahlzeit, wenn die Zecken mit Blut voll gesaugt sind und den Hund
bereits infiziert haben, können sie erkannt und entfernt werden.

Schutz durch Prävention

Der zweite Höhepunkt in der Zeckensaison beginnt in der Regel Ende
August und dauert bis Ende Oktober. Aus diesem Grund, so sagt Dr.
Götz, starten der bpt und die DGK-DVG die gemeinsame Herbstaktion zur
Aufklärung der Hundehalter über die Gefährlichkeit der Zecken in den
Tierarztpraxen. Zur wirksamen Verhinderung der Übertragung dieser
gefährlichen Krankheiten durch Zecken empfehlen sich, wie jetzt in
der gemeinsamen Leitlinie des Bundesverbands Praktizierender
Tierärzte, der Bundestierärztekammer, der Deutschen Gesellschaft für
Kleintiermedizin und der Fachgruppe Parasitologie in der Deutschen
Veterinärmedizinischen Gesellschaft veröffentlicht, Medikamente mit
einer Zweifachwirkung. Zum einen sollen sie eine starke abschreckende
(repellente) Wirkung aufweisen, zum anderen über eine gute abtötende
(insektizide/akarizide) Wirkung verfügen. Diese Medikamente werden in
der Regel als Spot on-Präparate an einem oder mehreren Punkten auf
die Haut des Hundes geträufelt, verteilen sich innerhalb weniger
Stunden über den ganzen Hund und dringen dabei in seine obere
Hautschicht ein. Nach vier Wochen muss der Schutz erneuert werden, da
durch Hautschuppung die Wirkung in dieser Zeit leicht abnimmt. Der
Tierarzt, so Dr. Götz, würde gerne den Hundehalter in den
Aktionswochen "Herbstzecke" beraten, welche Antizeckenmittel für
Hunde optimal sind.



 



 

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