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AHO Aktuell - 16.10.2007

Europäisches Forschungszentrum für Tierimpfstoffe in Hannover


Ingelheim / Hannover (aho) - Das pharmazeutische Unternehmen
Boehringer Ingelheim wird in Hannover in unmittelbarer Nähe zum Campus
Bünteweg der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) für
sein Tiergesundheitsgeschäft ein europäisches Zentrum für die
Erforschung und Entwicklung von Tierimpfstoffen errichten.

Die Standortentscheidung hat Ulrich Pitkamin, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH am 12.
Oktober 2007 in Hannover gemeinsam mit Niedersachsens Ministerpräsidenten
Christian Wulff, Stephan Weil, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover, und Dr. Gerhard Greif, Präsident der TiHo, bekannt gegeben.

„Mit einem europäischen Forschungszentrum will Boehringer Ingelheim
seinen Anspruch als weltweit führender Tierimpfstoffhersteller
untermauern“, erläuterte Pitkamin die Standortsuche des Unternehmens,
dessen Forschung für Tierimpfstoffe bisher zum größten Teil in den USA
in eigenen Forschungslabors stattfindet.

„Wir haben anhand von Bewertungskriterien mehrere Optionen in ganz
Europa geprüft. In Hannover erscheinen uns die Rahmenbedingungen
äußerst viel versprechend“, betonte der Unternehmensvertreter. „Neben
der öffentlichen Akzeptanz für die Forschung sowie das Interesse und
die aktive Unterstützung durch das politische Umfeld hat nicht zuletzt
der Faktor ‚wissenschaftliches Umfeld’ dabei große Bedeutung, denn
erfolgreiche Forschung basiert immer auf der Zusammenarbeit mit einer
Vielzahl von anderen Forschungseinrichtungen. Die Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover ist für uns im Bereich der
anwendungsorientierten Forschung ein interessanter Partner. Das
Forschungszentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Tierärztlichen
Hochschule stellt eine Ergänzung der dortigen Aktivitäten dar und
beide Institutionen werden von möglichen Synergien profitieren. Wir
freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Das etwa 2,6 Hektar große Grundstück befindet sich auf einem
ehemaligen Kleingartengelände unmittelbar neben der Güterumgehungsbahn
an der Bemeroder Straße direkt gegenüber der TiHo. Hier werden bis
2011 eine Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt Schweineimpfstoffe
und ein Verwaltungsgebäude gebaut. Die geplanten Investitionen
betragen bis zu 35 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt, bis zu
50 wissenschaftliche MitarbeiterInnen werden dort tätig sein. In einem
weiteren Ausbauschritt ist die Erweiterung der Forschungskapazitäten
auf weitere Tierarten vorgesehen.

„Die Standortentscheidung Boehringer Ingelheims für Niedersachsens
Landeshauptstadt Hannover begrüßen wir sehr“, sagte Ministerpräsident
Christian Wulff zum Beschluss des Unternehmens. „Das Forschungsland
Niedersachsen bekommt damit eine weitere Facette, mit der wir zugleich
die Qualität der wissenschaftlichen Institutionen in unserem Land
bestätigt sehen. Die dynamische Entwicklung der Gesundheitsforschung
in Niedersachsen macht uns international wettbewerbsfähig und erhöht
die Chance, das weltweit große Marktpotenzial auch für unsere Life
Science-Unternehmen zu nutzen. Der innovative Schwung, den wir gerade
auf der Biotechnica und auf der Ideen Expo spüren konnten, wird hier
fortgesetzt.“

Oberbürgermeister Stephan Weil sieht in der Standortwahl Boehringer
Ingelheims einen wichtigen Baustein für die Positionierung Hannovers
als Wissenschaftsstadt und einen weiteren Erfolg des
Wirtschaftsstandortes Hannover: „Je mehr Austauschmöglichkeiten
zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen wir
anbieten können, desto erfolgreicher wird Hannover auch in Zukunft als
Universitätsstandort sein - mit allen positiven Auswirkungen auf die
wirtschaftlichen Standortqualitäten“, so Weil. „Dementsprechend werden
wir Boehringer Ingelheim unterstützen, seine Ansiedlungspläne im
Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten so schnell wie möglich
umzusetzen.“

Mit den Baumaßnahmen soll in der ersten Jahreshälfte 2009 begonnen
werden, nach zwei Jahren ist die Fertigstellung geplant.

Dr. Gerhard Greif, Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule
Hannover, verspricht sich durch die Nachbarschaft mit Boehringer
Ingelheim Synergien hauptsächlich durch gemeinsame Forschungsarbeiten
und den Austausch von Forschungsergebnissen: „Die Entscheidung für
Hannover zeigt, dass eine selbstständige und international als
forschungsstark bekannte Hochschule wie die TiHo ein interessanter
Partner für ein international erfolgreiches Unternehmen wie Boehringer
Ingelheim ist. Forschungskooperationen im Bereich der
Infektionsmedizin, der klinischen Forschung und der Bestandsmedizin
bieten sich für gemeinsame Projekte an.“


Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20
führenden Pharmakonzernen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland,
ist Boehringer Ingelheim mit 137 verbundenen Unternehmen in 47 Ländern
tätig und beschäftigt insgesamt 38.400 MitarbeiterInnen. Die
Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz
liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing
neuer Produkte mit hohem therapeutischen Nutzen für die Humanmedizin
sowie die Tiergesundheit. Im Jahr 2006 erwirtschaftete Boehringer
Ingelheim weltweit Gesamterlöse von 10,6 Milliarden Euro. Ein Fünftel
der Umsätze aus dem größten Bereich verschreibungspflichtige
Arzneimittel investierte das Unternehmen in die Forschung und
Entwicklung neuer Medikamente.

Im Bereich Tiergesundheit erwirtschaftete Boehringer Ingelheim 2006
mit 1.400 MitarbeiterInnen weltweit Umsätze in Höhe von 374 Millionen
Euro. Etwa die Hälfte der Umsätze entfällt auf Tierimpfstoffe mit
Schwerpunkt bei Schweinen, die andere Hälfte auf pharmazeutische
Spezialitäten mit Schwerpunkt bei Hunden, Katzen, Pferden und Rinder.
In Deutschland beschäftigt das Unternehmen 200 MitarbeiterInnen im
Bereich Tiergesundheit.



 



 

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