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AHO Aktuell - 27.10.2007

Sachsen-Anhalt: Farmnerze frei gelassen


Burg (aho) – In der Nacht zum Freitag haben Unbekannte in der Nähe von
Grabow im Landkreis Jerichower Land mehr als 7.500 Zuchtnerze einer
Pelztierfarm frei gelassen. Die Polizei geht davon aus, dass militante
Tierschützer an der Tat beteiligt waren. Ein unbeabsichtiges Entkommen
der Tiere ist auszuschließen, da Käfige und Zaun gewaltsam geöffnet
wurden, so der Landkreis gegenüber der Presse.

Derzeitig bemühen sich Jäger, Verwaltungsangestellte, Mitarbeiter und
Bundeswehrsoldaten, um möglichst viele Tiere wieder einzufangen. Die
Polizei warnte, dass Autofahrer mit plötzlich auf der Fahrbahn
auftauchenden Nerzen rechnen müssten.

Freigelassene Nerze können Hausgeflügel und andere kleine Haustiere
anfallen und dieses Töten. Deshalb sollten Geflügelställe aller Art
beobachtet und geschützt werden. Laut Landkreis sind die Farmnerze
(Minks) an die Menschennähe gewöhnt und erscheinen, besonders wenn sie
hungrig sind, zutraulich. Sie haben aber nach wie vor ihren
Abwehrinstinkt, sind wehrhaft und werden beim Anfassen um sich beißen.
Die Farmnerze sind gesund, es besteht also kein Verdacht auf
übertragbare Tierseuchen (Tollwut). Die verringerte Fluchtdistanz
beruht auf den Erfahrungen mit Menschen aus der Farmhaltung.

Beim Landkreis geht man davon aus, dass die Farmnerze mittelfristig
verhungern, da sie nicht an selbständigen Nahrungserwerb gewöhnt sind;
Dennoch überlebende Minks werden an Hausgeflügelbestände herangehen
und dort Schaden anrichten; In freier Wildbahn werden die Minks
erheblichen Schaden unter den Niederwildbeständen anrichten, besonders
in der Brut- und Setzzeit. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang
von einer "Biotop-Verfälschung".

Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Gegen sie wird wegen
Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt. Ob zudem Belange
des Tierschutzes berührt seien, müsse noch geprüft werden, sagte ein
Polizeisprecher der Presse.



 



 

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