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AHO Aktuell - 30.10.2007

Wissenschaftler: Freigelassene Zuchtnerze gefährden bedrohte Tierarten


Leipzig / Burg(aho) - Freigelassene Nerze aus Pelzfarmen können
Ökosysteme ernsthaft bedrohen. Das zeigen Untersuchungen des
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) auf der chilenischen
Insel Navarino. Der Amerikanische Nerz (Mustela vision) wird seit den
30er Jahren in Pelztierfarmen Argentiniens gezüchtet. Einigen Tieren
gelang die Flucht nach Chile. Dort bedrohen sie jetzt akut die
Vogelwelt der Insel Navarino. Die Hoffnung, die Raubtiere würden in
der rauen Natur nicht überleben, erwies sich schnell als Irrtum.
Inzwischen hat sich diese Nerzart entlang von Wasserläufen praktisch
auf der ganzen Insel verbreitet und muss gejagt werden, um am Boden
brütende Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren.

Wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung weiter mitteilt stellt
auch in Deutschland der amerikanische Nerz - auch Mink genannt -
bereits ein Problem dar. Da er größer und stärker ist als sein
einheimischer Verwandter verdrängt der Amerikanische Nerz den
Europäischen Nerz (Mustela lutreola). Dieser zählt inzwischen zu den
bedrohtesten Säugetierarten Europas. Die unkontrollierte
Massenfreilassung von Zuchtnerzen hat dazu mit beigetragen. Invasive
Arten bilden einen Schwerpunkt der Biodiversitätsforschung am UFZ, da
sie zum Rückgang der Artenvielfalt wesentlich mit beitragen.

Erst kürzlich hatten vermutlich militante Tierrechtler rund 18.500
Zuchtnerze einer Pelztierfarm im Raum Grabow (Jerichower Land) frei
gelassen. Nach neuesten Zählungen waren davon rund 8.000 Tierer
außerhalb des Farmgeländes gelangt. Etwa die Hälfte der Tiere wurde
bis zum 30.10.2007 eingefangen, sagte der Sprecher des Landratsamtes
Pressevertretern. Insgesamt wurden in der Farm 27.000 Tiere gehalten.



 



 

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