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AHO Aktuell - 28.11.2007

Illegaler Handel mit Arzneimitteln für Hunde, Katzen und Pferde


Düsseldorf (aho) - Bei einem Arzneimittelvertrieb in Bocholt (Kreis
Borken) wurden gestern größere Mengen von Tierarzneimitteln gefunden,
die in Deutschland nicht zugelassen sind. Wie das Ministerium für
Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des
Landes Nordrhein-Westfalen mitteilt, handelt es sich um über 70
verschiedene Präparate sowohl aus EU-Staaten als auch aus
Drittländern. Die Medikamente sind ersten Erkenntnissen zufolge an
2.500 Tierarztpraxen deutschlandweit geliefert worden, darunter 150 in
Nordrhein-Westfalen. Es sollen überwiegend Tierarzneimittel zur
Anwendung bei Pferden, Hunden und Katzen sein.

Landwirtschaftliche Nutztiere sind nach dem bisherigen Sachstand nicht
mit den illegalen Medikamenten behandelt worden. Es bestehen daher
aktuell keine Anhaltspunkte, dass die Sicherheit von Lebensmitteln
gefährdet ist, so das Ministerium. Die Staatsanwaltschaft Münster
ermittelt nun weiter gegen das Unternehmen.

In Deutschland nicht zugelassene Tierarzneimittel können in
bestimmten Ausnahmefällen trotzdem zum Einsatz kommen. Wenn ein
krankes Tier leidet, es zur Linderung aber kein zugelassenes
Medikament gibt, dürfen Tierärzte aus Tierschutzgründen zu einem
nicht zugelassenen Medikament greifen. Dieser so genannte
„Therapienotstand“ muss vom Tierarzt aber belegt werden können. Die
Veterinärämter der Kreise und kreisfreien Städte überprüfen nun alle
NRW-Praxen, die vom Bochholter Unternehmer beliefert wurden. Ob und
in welchem Umfang die Tierärzte von dem Vorgehen und der Herkunft der
Arzneimittel wussten, wird weiter geklärt.

„Wir werden die Staatsanwaltschaft im Rahmen unserer Möglichkeiten
bei ihren Ermittlungen unterstützen“, so Umweltminister Eckhard
Uhlenberg. „Wir prüfen darüber hinaus zurzeit, ob dem Großhändler die
Lizenz entzogen werden kann. Wer in einem solchen sensiblen Bereich
gegen geltendes Recht verstößt, muss die vollen Konsequenzen tragen.“



 



 

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